genauso so viele Kilometer legt man zurueck, wenn man an einem wunderschoenen Sonntag morgen sein Mopped sattelt, die Maschinenbaeuerin weckt und um 0909h zu einer kleinen Tour startet. Bei moppedvertraeglichen 25°C ging es los in den Outbacks von Muenchen und ueber Landstrassen unter bewusster Auslassung von Autobahnen gelangten wir ins Voralpenland. Erste Station war Schloss Linderhof, dann weiter zum Plansee ((herrlich)) und ein paar Wiener spaeter ging es ins Namlostal ((herrlicher)). Am Ende der 26 km langen Strasse durch das Tal ((endet in Stanzach)) geht es weiter, die 30 km lange Etappe ueber das Hahntennjoch zu fahren. Marions Tank leidet an Spritmangel, und das schon seit einer gefuehlten Ewigkeit, wichtig ist also nur, die Hoehe zu erreichen, nach Imst geht es ja nur noch bergab. Radmarathon steht neben der mit gelben Blinkleuchten umrahmten Warntafel. Na klar, wenn man schon mal einen Abstecher macht… gefuehlt 1000 wildgewordene Eponauten strampeln um die Wette. Aber siehe da, der Marathon startete in Imst, dass heisst, wir haben nur die ueberholenden Dosen und Moppeds auf unserer Spur, damit laesst sich doch leben. Nach einer kleinen Pause, in der wir weitere 100 Radler schwitzend und schnaufend auf der Hoehe ankommen sahen, geht es dann ((mit laufendem Motor)) nach Imst runter. Eigentlich ist nichts los auf dem Joch. Kaum Moppeds ((im Vergleich zum letzten Mal)) aber ein einsamer Spaten aus GC ((Glauchau, gleich neben Karl-Marx-Stadt, der Stadt mit den 3 Oooohs)) bremst alle hinter ihm fahrenden Fahrzeuge auf gefuehlte 30 km/h runter ((tatsaechlich 50)) und verhindert durch eloquentes „in der Mitte rumfahren“ ein Ueberholmanoever. Super Leistung.
Tanken. 1.21 EUR/Liter, da wuenscht man sich nen Adventuretank ((30 Liter)) oder ein spritdichtes Topcase um mehr fassen zu koennen. Weiter Richtung Kuehtai. Bei gut 37°C quaelen wir uns bis zum Einstieg, war es auf dem Joch noch auszuhalten, drueckt die Hitze im Tal ziemlich aufs Gemuet und die Konzentration. Bei der Auffahrt zum Kuehtai, noch vor Ochsengarten lasse ich es etwas zu heftig laufen. Kehre, anbremsen, reinlegen, Hahn voll aufreissen. Dann schmiert der TKC80 mit einem Mal wesentlich weiter raus als die Kehren zuvor ((naja, hier ist es auch noch heisser)) und ich drehe mich aus der Kehre Richtung Tal ((Linkskehre)). Hahn zu, leicht anbremsen vorne. Die Fuhre stellt sich sofort auf, umlegen nach links ((Bergseite)), den Arsch gefuehlt 1 Meter ueber dem Sitzpolster und dann stehe ich. Holla die Waldfee. Gut, weiss ich das also nun auch, kann ich es in der naechsten ((und den weiteren)) Kehre vemeiden.
Da alle Lokalitaeten auf dem Kuehtai mittlerweile ihre geschissenen „Biker willkommen / welcome“ Schilder draussen haben, weiss man nun nicht mehr, wo man hingehen soll, denn eigentlich vermeiden wir solche Etablissements. Also auf die Terasse von „Schoene Aussicht, Familie Plattner“ gesetzt. Germknoedel mit Vanillesosse 6.20, Kaminwurzen mit Brot ((und laecherlicher Beilage)) 6.90. Naja, ist ja nur ein Snack. Was man vorher nicht abklaerte ((durch blaettern in der Karte)) war der Spezipreis. Die verlangen allen Ernstes 4.60 EUR fuer ein 0.4l Glas Kaltgetraenk. Liebe Familie Plattner, das ist unverschaemt.
Und ab jetzt ist alles nur noch Heimweg. Runter vom Kuehtaisattel, den Zirler Berg rauf, Richtung Mittenwald/Scharnitz weiter, dann am Walchensee vorbeigondeln und den Kesselberg ((Sa-So nur in dieser Richtung erlaubt)) ueberqueren. Kesselberg mit Opa vor einem ist noch schlimmer als Kesselberg mit Radarkontrolle, ehrlich. Ueber Landstrasse dann immer Richtung Norden halten, gewagte aber dringend noetige Ueberholmanoever einleiten ((und vollenden)) und dann nach 387 km und nach guten 9 h Fahrt die Moppeds wieder vor dem Haus abstellen. So sieht ein gelungener ((aber verschwitzter)) Sonntag aus.