Linksverkehr…

kein Regen mehr, erstmal. Die Nacht hat ausgereicht, damit es sich ordentlich abregnet aber hier am Altantik dauert es von Regen bis Regen nicht lang sagt man ((am Nebentisch)). Das Fruehstueck ist Etap typisch eher schlicht aber der Kaffee dafuer richtig gut. Viel brauche ich nicht, in weniger als 2h bin ich in England, da gibt es Sandwichs an jeder Ecke.

Eurotunnel. Ich stelle mich brav am Schalter fuer Linkslenker an ((es gibt eigene Schalter fuer die britischen Fahrzeuge)) und gebe freimuetig zu, nicht gebucht zu haben. Grosses Staunen im Gesicht der Kassiererin und nachdem sie den Preis fuer „nicht- Reservierer“ aufgerufen hat, steht neben Staunen auch Ensetzen in meinem Gesicht. 114.- EUR, 750 franzackische Franken oder 100 britische Pfuender. Tja, 24h advanced booking ist fuer 50.- EUR zu haben. Wusste ich nicht, jetzt weiss ich es. Steht leider auch nicht ((oder nur gut versteckt)) auf der Heimseite des Eurotunnels. Das muss ich $Chef noch schonend beibringen. Franzoesische Grenzkontrolle … einmal kurz anhalten und weitergewunken werden. Britische Kontrolle … Ausweis raus, ankucken, zweifeln, nochmal gucken, Ausweis scannen, kucken .. zweifeln .. weiterfahren.

Wer ((wie ich)) noch nie Autoreisezug oder Eurotunnel gemacht hat, der ist schwer gespannt, was da nun kommt. Also, man verlaesst die Grenzkontrolle, folgt brav und im Rechtsverkehr den Schildern und findet sich am Ende einer 200 Meter langen Schlange von Wohnmobilen wieder. Dann ruft einer rueber und winkt und man faehrt an der Schlange vorbei. Nun landet man auf einer Bruecke, auf der gruene Pfeile und rote Kreuze leuchten. Also bin ich dem gruenen Pfeil nach und werde wieder vom Ende der Schlange nach vorne gerufen. Diesmal aber nur, weil ich „in der falshcen“ Schlange stehe, diese hier faehrt nur aufs obere Deck, da darf man mit dem Moppeed nicht, ich soll einfach gegen die Fahrtrichtung wieder auf die Bruecke beim roten Kreuz wieder runter, da fahren die Autos unten ein. Aha .. wenn er das sagt.

Der Eurotunnelzug ist ein ewig langer, silberner Kasten. An jedem Ende geht seitlich eine grosse Luke auf und die Vehikel fahren ein, einfach bis vorne durch, da ist dann England. Unsinn, vorne ist erst nach 50 km England und solange steht man in einer Reihe rum und wartet oder versucht Bilder im schummrig beleuchteten Wagen zu machen, Blitz ist verboten, da in jedem Waggon 10 Kameras angebracht sind. Fuer 114.- EUR bekommt man auch sonst nicht viel geboten, eigentlich gar nichts. Zurueck wahlweise Faehre oder Tunnel, mal sehen.

Ankunft in Folkestone. Linksverkehr, der erste Kreisverkehr und dann die richtige Ausfahrt erwischen und nicht aus Versehen falshc einordnen … klappt. Ab jetzt kein Problem mehr. Kein Witz, der Knackpunkt ist der erste Kreisel und das einordnen, wenn das klappt, geht es wie von selbst, man merkt den Unterschied nicht mal mehr. Natuerlich schaut man immer dreimal bevor man abbiegt oder sich einordnet oder gar ueberholt, denn die anderen kommen ja immer von der ungewohnten Seite. Das Fahren an sich ist aber problemlos. Ueber Bundesstrassen und Landstrassen bahne ich mir meinen Weg ueber Maidstone und Chatham bis London, fahre unter der Themse durch, staune ueber $Filiale von $Kunde in Greenwich und schnappe mir in einem der vielen offenen Geschaefte ((einkaufen in UK kann man 7 Tage die Woche und meist bis spaet Abends)) ein Sandwich und Cola und mache es mir in einer vermeintlich ruhigen Einfahrt gemuetlich. Diese Einfahrt hat leider viele Fans, es dauert 20 Minuten bis endlich mal weniger Verkeht herrscht, damit meine Blase entleeren kann. Anekdote .. gestern habe ich irgendwo in Luxembourg eine Rauchpause gemacht, am Ende einer Sackgasse, Blick auf ein Feld. Wie ich eben mit dem Wasserhahn in der Hand und der Kippe im Gesicht loslegen will, kommt eine Joggerin vorbei, grinst mich an und gibt mir ein dickes „Daumen hoch“ ((vielleicht ist sie ja bei Facebook?)). Ich glaube mein gestottertes „eckskuehseeee madamm“ hat sie mir nicht abgenommen. Waere ich 2 Meter weiter gegangen, haette ich vielleicht gesehen das vor dem Acker ein Fussweg verlaeuft.

Aber zurueck zu oder besser vorwaerts in UK. Typisch britisch zeigte sich das Wetter und so wurde mir alle halbe Stunde fuer ein paar Minuten das Mopped gewaschen, kein wirklicher Regen, mehr so ein Nieseln, das ein wenig Sicht nimmt. Gegen halb Vier habe ich dann mein Ziel erreicht, eingecheckt, die Orange SIM-Karte eingebastelt und per USB Tethering bringt das Androidhandy den Laptop ins Netz. 250 MB fuer 5 Pfund, sollte ein paar Tage halten. Abendessen, Rumpsteak, geschmacklose Erbsen, Pommes und die obligatorische Tomate neben dem Pilz. Einzig die Pommes und das Steak kann man geniessen, auch wenn man hier erstmal salzen muss. Und das war es dann erstmal mit „Reisebericht“. Die naechsten Wochen stecke ich in Cambridgeshire fest, bin bei $Kunde und vermutlich abends heilfroh, dass ich nur rueber ins Restaurant muss, bevor ich ins Bett falle. Aber spaetestens zur Rueckreise geht es weiter.

2 Kommentare

  1. ich melde mich wenn ich im anflug bin. je nachdem, wann ich mit dem zug unter dem kanal in frankreich ankomme, sehe ich mal ob ich weiterfahre oder in frankreich oder belgien noch eine nacht dran haenge.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.