Eines lernt man schon als kleiner Bub, der Vater sagt „nimm lieber nen Schirm mit, sieht nach Regen aus“ und man nimmt den Schirm und es regnet nicht. Der Alte wieder mit seinem Geunke denkt man dann und der Sinn erschliesst sich im Laufe der Jahre dann ganz langsam. Irgendwann stellt man den kausalen Zusammenhang zwischen dem Schirm und dem Regen fest. Schirme schuetzen vor Regen. Vergisst man ihn, dann wird man nass, hat man ihn dabei, regnet es nicht. Perfekter Schutz.
Diese Herleitung gilt natuerlich ((von statistischen Ausreissern mal abgesehen)) immer. Ankedoten sind keine Daten ((muss ich mir ja immer wieder anhoeren)), ich moechte trotzdem ein aktuelles Beispiel zur Veranschaulichung beisteuern. Vor wenigen Wochen lieferte ich $KIND_x+1 beim Bolzplatz ab und es sah nach Regen aus. Also, ganz in der Altvaetertradition sage ich „nimm den Schirm mit, sieht nach Regen aus“. Stunden spaeter sammele ich die Kinder wieder ein und hoere „haben wir nicht gebraucht, regnete ja nicht wirklich“. Leider fand der Schirm den Weg in meinen Kofferraum nicht mehr, dort prangt nun eine Luecke und grinst mich hoehnisch an. Naemlich genau just in dem Moment, als ich mitten in der Innenstadt, nur einen halben Kilometer vom Ziel, einen Parkplatz fand, dort den Wagen abstellte und ausstieg. Ich gehe zum Kofferraum ((sicher ist sicher)) und will den Schirm mitnehmen ((nimm lieber den Schirm und so weiter)) und da ist.. Nichts. Es begann in Stroemen zu regnen.
Das blosse „dabeihaben“ ist also bei Schirmen ein Garant fuer Trockenheit, wenn man zu Fuss oder mit dem Personenkraftwagen reist. Ist man vermittels des Kraftrades unterwegs, so gilt die Regel nur abgewandelt fuer Regenjacken. Das reine Mitfuehren ((in diesem Falle im Rucksack)) ist wirksamer als ein Regentanz, es wird schiffen. Mehr oder weniger stark, es wird regnen. Regnen, genau so lange, wie man benoetigt um a) nass zu werden bis auf die Eier Haut und 2) einen trockenen Platz gefunden hat ((Baum, Unterfuehrung, Bushaeuschen)) um die Regenjacke ueber die nasse Moppedjacke zu stuelpen. Dann hort der Regen auf.
Um meine These zu bestaetigen, bin ich auf der Rueckfahrt ((unter wolkenverhangenem Himmel)) mit der angeblich atmungsaktiven Regenjacke losgefahren, die Sonne kam raus und ich schwitzte im Stau ((manchmal stehen die Eumel so, da kommste nicht weiter)) vor mich hin. Sauer weil ich von Innen nass wurde und erleichtert, weil meine sauber ausgearbeitete Theorie der wissenschaftlichen Ueberpruefung einfach standhalten muss.