es bleibt warm in Texas. Wie jeden vergangenen Tag auch, pruegelt das Quecksilber sich seinen Weg nach oben inRichtung der 40 Grad Marke. Bevor wir uns der erbarmlungslosen Hitze hingeben, kuehlen wir den Sportage auf angenehme 20°C runter. Aussteigen wird nun zwar jedesmal zum Abenteuer mit dem Watschnbaum. Immer noch besser als permanent schwitzen.
Die texanischen Staedtchen sind eine Pracht. Die Outlet Malls, die man ueberall findet ebenso. Jedoch nutzt sich der Ahh und Ohh mit der Zeit ein wenig ab, nach knapp 2 Wochen ist man doch irgendwann angekommen und nimmt es als normal an. Haette uns vor 2 Wochen eine Riege F150 vor einem Whataburger noch ins Staunen versetzt, gehoert es nun zum Alltaeglichen und ich beginne es zu moegen. Auch so eine Sache, die mich retrospektiv betrachtet ein wenig nachdenklich macht. Meine massiven Vorurteile gegenueber dem Land, das fuer Oel in den Krieg zieht und sich deren letzter Anfuehrer im Alkoholrausch mit Gott persoenlich kommunizieren sieht, die Krankenversicherung als sozialistische Bevormundung verteufelt und die Grenze von Arm und Reich in eine unueberwindbare Schlucht wandelt, diese Vorurteile bestaetigen die Amerikaner die wir trafen, nicht. Natuerlich, die Klassiker, unglaublich dicke Menschen um Burgerladen, Grossvater und Enkel beim Einkauf von Desert Eagle fuer den Spass im Garten, grottenschlechte Autofahrer, alles vorhanden aber nichts, was so dramatisch waere, dass man das Land in Schutt und Asche legen muesste um die Welt zu retten.
Vor allem eben ein Querschnitt, der in Deutschland vermutlich nicht viel anders ausfallen wuerde. Gut, der mich nachhaltig beindruckende Schuffwaffensupermarkt ist hier unddenkbar aber sonst.. Jedenfalls ist das Bild vom generell verbloedeten Ami einem differenzierterem gewichen. Nun trifft man als Tourist normalerweise auf eine Handvoll Menschen, Bedienungen, Kassierkraefte und Hotelpersonal. Es gibt aber ab und an Gemeinsamkeiten, die Bruecken schlagen. Normalerweise ist es bei uns das Krad, wenn man auf dem motorisierten Zweirad reist, ist der trennende Kaefig des PKW nicht vorhanden und man kommt leichter und offener ins Gespraech, ueberall auf der Welt. Wir hatten Ingress. Dieses globale Spiel, bei dem man nur als Team Erfolg haben kann, bot uns die Moeglichkeit schnell und unkompliziert mit wildfremden Menschen in Kontakt zu kommen und wie aus der deutschen Ingresscommunity gewohnt waren alle, egal ob eigenes Team oder gegnerische Fraktion, immer gerne bereit zu helfen, informieren oder kamen auch extra durch die halbe Stadt gefahren um sich auf ein kleines Schwaetzchen zu treffen.
14 Tage USA sind morgen rum. 14 Tage Interstates, Grossstaedte, Doerfer, Malls, Burgerbuden, Seafood, Palmen, Meer und Menschen. Die Zeit Revue passieren zu lassen faellt beim abendlichen All U can eat nicht leicht, zu sehr ist man mit Ribs, Shrimps und Steak beschaeftigt. Ausserdem ist man noch mittendrin im amerikanischen Standard. Wir geniessen es einfach noch ein paar Stunden.