Hej!

eigentlich habe ich mich schon darauf eingestellt, einen Reisebericht von den Kanaren zu schreiben .. wurde dann aber nach Irland umgebucht .. dann nach Italien und dann nach Schweden. Spanischwoerterbuch also beiseite gelegt und stattdessen den IKEA Katalog gewaelzt. Koettbullar wird uebrigens <Schoettbullar> ausgesprochen.  Muss man wissen oder sich beim schwedischen Moebelriesen zum Deppen machen .. wie man halt mag.

So wurde statt der Flugreise die rumaenische Dieselnutte gepimpt, 2 Koffer in den Kofferraum verfrachtet, kleinere Taschen fuer „das Notwendigste“ obendrauf, mein Schlafnuschel ((CPAP Geraet)) und die Campingstuehle vom Balkon auf den Ruecksitz. Passt. Da ist noch Luft .. die man die eventuell mit einem Tisch ((steht ja nur doof in der Garage rum)) haette fuellen koennen, geschenkt.

Ueber die A99 auf die A9, dann Richtung A73, ein bisschen A70 mit einem Hauch A7 und schwupps ist man am Arsch der Welt oder wie es die Einheimischen liebevoll nennen Laatzen. Eine Nacht in einem Ibis im Gewerbegebiet bringt einen nicht um, man moechte hoechstens sterben. Dank netter Reisebegleitung uebersteht man aber auch das, bevor man sich am naechsten Morgen auf den Weg nach Hamburg macht, also rauf auf die A7 weiter durch Elbtunnel und Co zu fahren. Hauptsache Meter machen. Anreise ist am Urlaub immer das aergste. Fuer mich jedenfalls, ich muss erstmal irgendwo sein, wo ich noch nie war, dann ist es fein. Oder am Ziel, das ist Doppelfein.

Bei Schleswig haben wir dann genug, jetzt ist gefaelligst Urlaub und so trollen wir uns von der 4-spurigen auf die naechste Bundesstrasse und rammeln die weisse Kiste nach Husum. Fisch essen .. macht man so .. sagt sie.

Von dort aus dann ueber kleine Straesschen an gefuehlt hundert Doerfern vorbei, die alle auf -trum, -trup oder -buel enden. Eine lustige Gegend. Und flach. Deiche hat es auch. Oder eben einen aber der ist lang.

Wenn man schon mal in Daenemark ist, sollte sich der geneigte oder lotrechte Kraftfahrer, so er denn dafuer einen Sinn hat, den Autostrand auf der Insel Röm ((Rømø)) ansehen. Die asphaltierte Strasse endet, es beginnt Sand, alle Fahrzeuge schleichen noch brav im Schritttempo und man kann in aller Ruhe am Strand rumfahren bis man seinen gewuenschten Platz entdeckt hat. Das ist so klasse, dass wir sofort umdrehen und abhauen… um beim Supermarkt am Hotel ((Ballumhus)), welches keine 10 min vom Strand ist, Bier zu holen ((alkoholfrei fuer mich)) und dann wieder auf dem Strand zu erscheinen um uns gegenseitig mit Ahhh und Ohhh zu uebertreffen. Witzig ist auch, wenn sich einer festgefahren hat, der darf dann ueber den Strand latschen bis er einen SUV oder Offroader mit Allrad findet, der ihn da rauszieht .. innerlich bange ich, dass ich nicht auf so ein armer Tropf werde, der im Sand steckt. Spoiler: Nein, trotz 4×2 sauber ueberall durch. Ha!

Der Strand ist so toll und die Aussicht ((Westen eben)) auf den Sonnenuntergang atemberaubend, dass nach einer Nacht im Hotel, das uebrigens sehr grosszuegige Zimmer hat und gut gefiel, der Ausflug nach Esbjerg genutzt wurde um neben den Fotos der weissen Maenner, die aufs Wasser starren, auch noch eine Kuehlbox zu kaufen. Wo man nach einem naechmittaeglichen Burgersnack dann den Abend verbrachte duerfte klar sein.

Nun geht es aber weiter nach Kopenhagen. Recht zentral, nur 15 min zu Fuss von Rathaus / Tivoli und Nyhaven im „wakeUp Copnehagen“ zbtergekommen, erscheint ein Ibis dagegen wie eine Suite. Winzige Zimmer, sehr modern und hybsch aber klein. Fruehstuecksauswahl unter aller Sau und Kaese als abgepackte Einzelscheiben ((wie bei den Scheibletten)). Reicht zum schlafen.

Nyhaven und die Altstadt entschaedigen. 2 Tage dort spazieren gehen, Touriboot fahren ((jeden Tag einmal)), Essen, Bier aus Plastikbechern trinken und Abends in der alten Fabrik ((Papirøen)) was essen. Kopenhagen ist super. Aber auch die Zeit vergeht wie im Flug und so hasten wir am naechsten Tag ueber die Øresundbrücke nach Malmö. Das Staedtchen ist jetzt nicht sooo spannend, daher wird die Reise nach Norden fortgesetzt, wir gehen wandern.

Haha, verarscht. Ich wander nicht. Wir sind etwa 1 km vom Parkplatz des Naturreservats Kullaberg zum Naturum spaziert um von dort auf „Kattegat“ zu blicken. Kattegat, welches man ja als „Dorf“ aus „Vikings“ kennt, ist kein Ort ((also in Echt)) sondern die Meerenge zwischen Danemark und Schweden. Kattegat, das Katzenloch. Hybsch, malerisch gar.

Nun aber weiter nach Karlshamn, das ungefaehr so spannend ist wie nasses Tofu auf Bambus. Wir haben ein tolles Hotel, riesen Zimmer, fantastisches Fruehstueck mit etwa 500 g Lach pro Nase und Mikrowelle und Kaffee im Voyer und nettem Personal aber in der Stadt ist nichts los .. gar nichts. Tot wie Ulli der Frosch beim Biounterricht in der 7b.

Dafuer sind wir ja mobil. In den folgenden 5 Tagen fahren wir mehrfach nach Karlskrona, zum zweitgroessten See Schwedens und seinen bezaubernden Inseln ((Åsnen)) und lassen es uns gut gehen. Will man Menschen sehen, Karlskrona, Kristianopel und Co, will man seine Ruhe haben, einfach irgendwo hin. Wenn man es drauf anlegt, trifft man vermutlich pro Tag hoechstens einen Menschen .. und der hat sich verfahren. Leider ganz aus den Augen verloren, haben wir Öland. Waere auch gleich ums Eck gewesen. Aber trotz meiner abendlichen Bauchschmerzen, weil ich mir in jedem Supermarkt ein halbes Kilo Lakritz gekauft habe, steht Schweden weit oben auf der Liste der Laender, die man wieder besuchen muss.

Wenn man von Karlskrona aus die Faehre nimmt, die die Schaereninseln abfaehrt ((und das sollte man machen)), kommt man auch mehrfach an den malerischen kleinen Schwedenhaeuschen vorbei, die man von Postkarten kennt. Diese 20 Haeuser am Meer. Extrem pikturesk meine Herrschaften.

Langsam neigt sich der Urlaub dann dem Ende entgegen und so planen wir schon mal wie es weitergehen soll. Wieder Hamburg und Hannover peitscht nicht so sehr, lieber weiter oestlich runter. Also wird erneut die Oeresundbruecke angesteuert, erneut 56.- EUR berappt ((hoffnungslos ueberteuert in meinen Augen)) und dann in der Naehe von Rødby in einer alten Fabrik genaechtigt, nachdem man sich beim Thai verkoestigt hat. Das Ambiente ist so ein bisschen .. „wir sind jetzt Hip und Businesschic“ mit einem kleinen Hauch von „ach, der Code per SMS oeffnet ein Schliessfach ohne Schluessel“. Die „Dachterasse“ ist demoliert und morsch und wir sind ((obwohl noch zwei weitere Fahrzeuge vor der Fabrik standen)) irgendwie ganz allein. Hat auch was, kannste mal nackig durch den Flur rennen und keiner merkts. Das Fruehstueck ist ok, kein heisser Scheiss mit hippem Kram, es ist halt ok. Fuer ein Hotel, das nicht mal eine Rezeption besitzt, vermutlich ganz gut.

Nun aber weiter auf die 40 min Faehre von Rødby nach Puttgarden auf Fehmarn. Mittlerweile weint der Himmel mit uns und so fahren wir in lechtem Nieselregen Richtung Heimat. Jedoch mit einem weiteren Zwischenstop und zwar in Wernigerode in Sachsen-Anhalt. Ich weiss bis heute nicht warum und auch Donja Tramina muss hier passen. „Einfach so .. sah halt nett aus und lag irgendwie auf dem Weg“. Wir naechtigen in der Villa Uhlenhorst, deren einzige Gaeste wir waren und weshalb die Hausherrin auch extra viel Zeit hatte uns durch die heiligen Hallen zu fuehren.

Richtig schnuffig und mal ein ganz anderes Ambiente. Rustikal trifft es nicht .. es ist besser und gemuetlicher als es sich anhoert. Kein Spottpreis pro Nacht aber wer mal in der Naehe ist.. jedenfalls besser als das empfohlene Restaurant. Gestockte Rahmsosse und Rind komplett durch ist schon hart. Dafuer war man sehr nett dort. Das muss ich zugeben.

So, Ende der Geschichte. Der Rest ist A6, A14, A9 mit einem Abstecher beim Ingolstadt Village ((wirklich hybsch da)) um einen Stau ((eigentlich 3)) auszusitzen und A99.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.