Polizeigewerkschaft begrüßt Lockerungen…

soso, es wird also begrüsst .. begrüsst von genau der Gewerkschaft, deren Mitglieder in den letzten 6 Wochen alles aber wirklich alles getan haben, damit man jegliches Vertrauen in die Exekutive verliert.

Sonnenbadende Fräuleins im englischen Garten verscheuchen, Buch lesende Bürger von Parkbänken räumen, dabei Geldbussen verteilen wie Kamellen in Heinsberg.

Selbst der bayerische Innenminister Joachim Hermann musste eingreifen und die übereifrigen Wächter von Recht und Ordnung wieder zu selbiger rufen. In Sachsen gar, dachte man sich eine 5 km Regel um den Wohnort aus, welche natürlich vollkommen willkürlich und nicht haltbar war und später auch zurückgenommen wurde. Und wo kam es her .. aus den Reihen der Polizeiführung. Nicht aus einer geltenden Verordnung. „Wir haben doch nur Befehle befolgt…“ Helgajulia, ein deja vu.

Regeln und Gebote sind da, eingehalten zu werden, keine Frage. Die Art und Weise spielt hier aber eine entscheidende, nicht aber die einzige tragende Rolle.

In dem Moment, in dem Polizisten in Übereifer oder aus reiner Unwissenheit, selbstherrlich Richter und Henker spielen wollen, weil „sie die Vorgaben eben so verstanden hätten“, entfernen wir uns in so rasanten Schritten von einem funktionierenden Rechtsstaat, dass wir keine Masken- sondern eine Helmpflicht benötigen, wenn wir uns damit aufs Maul legen. Dann ist es nicht die Frage wie schnell wir irgendwo an die Wand rennen, sondern nur noch, wie tief man einschlägt.

Polizisten, die weniger Ahnung von Recht und Gesetz haben, als der durchschnittliche Bürger, jedoch die Befugnis und die Aufgabe es durchzusetzen, stellen eine Gefahr dar. Eine Gefahr für die innere Sicherheit und für das Ansehen des Rechtsstaates an sich.

Sicher, Tanzen gegen die Virokratie und Achsamkeitsyoga mit dem Heimwehkompressor auf dem Marienplatz ist Schwachsinn. Die Teilnehmer vermutlich nur noch haarscharf zwischen Verschwörungstheoretie und Wahnvorstellung zu unterscheiden, wenn da mal die Grenze nicht fliessend ist.

Aber Menschen abzuzählen und ggf. heim zu schicken, mit Gewalt Unbeteiligte zu Boden zu ringen, Alte und Frauen zu bedrängen, schikanieren und abzuführen wie Schwerverbrecher, ist genau das Bild, dass sich nun Landauf – Landab zeichnet.

Noch nie sank in meiner Erinnerung das Ansehen der Polizei so tief wie in diesen Tagen. Niemals. In den Kommentaren der Berichterstattungen, in den sozialen Medien, im Austausch mit Mitmenschen ist unisono ein Bild angekommen, dass so schnell nicht zu reparieren ist.

Und wie bei allen Pauschalverurteilungen, unter die nun auch all die Beamte fallen, die nichts damit zu tun haben, leiden alle unter den Massnahmen, die ungerechtfertigt, überzogen, masslos, gesetzwidrig, willkürlich waren, gleichermassen. Jeder Dorfsheriff, jeder Kriminaler, jeder Schupo, jeder einzelne wird daran gemessen, was ein paar wenige veranstaltet haben. Ein bisschen wie Rocker oder Ausländer, was? Einer macht was, alle sind Scheisse.

Aber die Polizeigewerkschaft begrüsst die Lockerungen …

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