nun, eigentlich läuft der 98er Volkswagen T4 California Exclusive unter dem Kosenamen „Brisket“, wie ein rechteckiges, schmackhaftes Stück Fleisch. Nun ist die Namensgebung nach einer Rinderbrust sicher nicht jedermanns Sache, „rote Rumpel“ umschreibt die Wohn- und Fahrkiste aber auch recht gut, zumal es sich defintiv um einen Kosenamen handelt.
Ein 102 PS TDI Aggregat sorgt für Vortrieb, so denn nicht ein paar Kleinigkeiten vor dem Erlangen des Fahrspasses im Wege stehen. So war nach dem Erwerb über einen guten Freund direkt der Zahnriemen, Rippenriemen, Wasserpumpe Komplex fällig, eine HU Abnahme stand aus und die Scheiben und Klötze vorne waren tauschwürdig um die brachiale Gewalt aus 5 Zylindern im Zaum zu halten.
Die eben noch ausstehenden Arbeiten führten zu einem tollen Freundschaftspreis und die Rumpel wurde wenige Tage später erfolgreich bei des Teufels üblen Vettern zur Anbringung der Plakette vorgestellt.
Einzig, die Fuhre kommt noch nicht recht in Wallung .. unklar was die Ursache ist, nahm ich die Einladung zum VW Bustreffen im Saarland dankend an und so wurde die rote Rumpel direkt mit einem mehrtägigen Campingtrip ausgeführt, damit wissende Menschen eine Einschätzung der Lage am Kraftfahrzeug abgeben können.
Die Anreise erfolgte in mehren Etappen. Am Dienstag gemütlich, denn richtig fiesen Antritt, vor allem bei Steigung, hat die alte Damen nicht, bis ins Schwäbische. Das Hofgut Hopfenburg bietet neben Wasser, Abwasser, Strom auch abends eine leckere Mahlzeit an und mit Blick auf die schwäbische Alb kann man so den Wagen erstmal ordentlich unter die Lupe nehmen und nach Lust und Laune das Innenleben erkunden, ohne das ein Nachbar irritiert die Szenerie beobachtet.
Obwohl die 2.70m hohe Fuhre ein ausklappbares Bett im Dach hat, zog ich es vor die untere Bank umzuklappen und dort zu nächtigen. Permanente Stehhöhe geht vor „einfachen Bettenbau“.
Den nächtlichen Starkregen hat nun auch der zweite Fuss der Markise mit dem Leben bezahlt, jedoch war der Zustand der Markise im günstigen Kaufpreis bereits berücksichtigt, also kein Drama.
Die Stellplatzkollegen hatten sich gerade so einen sündhaft teures T6.1 Bulli California zugelegt und sind nun damit auf dem Weg in den Urlaub. Wobei, eigentlich ist das ja schon der Urlaub.
Zwei Nächte, beide auf einer sehr harten aber meinem Rücken durchaus zuträglichen Unterlage und netten Nachbarn auf dem Platz sollten zur Akklimatisierung reichen. Wenn man nicht gerade gertenschlank ist, bedarf es ein wenig Übung, um verletzungsfrei einmal durch die Karre zu kommen, wenn man das ein paar Mal gemacht hat, klappt es aber recht gut.
Am Donnerstag Mittag ging es dann auf die A8 – B10 – A8 – B268 um bei strömendem Regen und wenig Sicht in das Saarland zu reisen. Dort angekommen stoppte der Regen auch Prompt und ein trockenes, wenn man vom matschigen Boden absieht, Aufbauen konnte beginnen.
In den drei Tagen in Losheim am See beim Bustreffen Saar, gab es neben vielen unglaublich netten Menschen auch unfassbar tolle Busse zu sehen .. von Hippi Hanomag über die komplette T1 bis T5 Palette und die skurrilsten Ausbauten, grenzgeniale Doka-Syncro-Pritschen mit allem Zipp und Zapp, ausser Klima .. 😉
Wie bereits angedroht wurde die rote Rumpel untersucht, geprüft, ausgelesen und dann auch repariert. Nachdem der Fehlerspeicher immer wieder was von „Motorsteuergerät defekt“ fabulierte, wurde selbiges extrahiert, zerlegt, Instandgesetzt und wieder eingebaut. Was soll ich sagen, nach drei Tagen Party, Klönschnack und vielen neuen Bekanntschaften, rannte die rote Rumpel auf dem 490 km langen Heimweg mit 120 km/h die Pforzheimer Berge rauf, als wäre ein neuer Motor verbaut. Dabei war nur der kleine Schlauch im Steuergerät, der Umgebungsdruck und Ladeluftdruck vergleicht, ausgelutscht. Fehlermeldung taucht nicht mehr auf, die Rumpel rennt und ich bin sehr sehr zufrieden.
Dinge die ich gelernt habe, noch lernen zu müssen:
- Packliste machen und abarbeiten
- Checkliste für Abfahrt erstellen
- CEE Kabel dabei
- Auffahrkeile dabei
- Kühlschrank anschalten
- Alle Ausstellfenster schliessen
- Vor allem die Zeitschaltuhr der Standheizung nutzen und nicht von 01:00h morgens bis zum verschwitzen Aufwachen durchlaufen lassen .. 20°C Einstellung hin oder her .. das war zu warm.
- Kühlschrank beim eintreffen zu Hause auch wieder abschalten und nicht warten bis der Batteriewächter den Job übernimmt.
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