Es ist ende mai, wir fahren nach schottland, 2 wochen rumfahren, wieder heim.
Das ist die Kurzfassung. Vielen Dank, nun ein paar Bilder.
Eine laengere Fassung kann man gerne nach den Schnappschuessen lesen, Ich habe mich bemueht, es nicht allzu Langatmig zu verfassen, eigentlich ist es auch mehr fuer mich selber eine Notiz, damit ich mich immer an diesen Urlaub erinnern kann, es war schon Weltklasse.
😉
Donnerstag 24.05.07, es ist kurz nach 20:00h und ich geh mir die Zaehne putzen, duschen und dann ins bett. gute nacht.
Freitag 25.05.07, 02:30h der scheisswecker plaerrt mich an und ich klettere auf dem bett. nun anziehen, kaffee trinken und runter zum auto. hinter der roten kutsche trohnen die Q und das Kalb seit dem gestrigen tage auf einem anhaenger und starren in die nacht. nun starre auch ich, neben mir heike und im radio bayern 5 mit den nachrichten des tages in die nacht hinaus. 1000 km weiter werden wir die moppeten befreien und weiter reisen.
Freitag 25.05.07 08:00h Pirmasens liegt irgendwo im Saarland oder wenigstens nah dran, denn im lokalen Mc Doerrobst sitzen uns 2 mal dem becker sein heinz aber ohne dem heinz sein frau gegenueber. geschwindigkeitstechnisch ist man hier etwa so lahm wie beim macces in landau an der isar, das ist aber eine andere geschichte.
Freitag 25.05.07 14:00h quer durch deutschland, einmal durch luxembourg und dann weiter durch belgien, wir sind in bruegge, biegen nach westen ab und suchen uns einen campingplatz auf dem wir das auto mit dem anhaenger fuer die naechsten 2 wochen parkieren koennen. 85.- steine will man dafuer, besser als danach 2 haenger und ne bessere anlage im auto zu haben. abladen und die moppeds mit koffern, packtaschen und gelumpe auf die weitere reise vorbereitet, starten wir richtung zeebruegge.
20 km noch bis zum faehrhafen. es ist nun 15:30h wir treffen am hafen auf scotnick (nils), e. (erik) und a-punkt (astrid) aus dortmund. waehrend nilsens schwarze-ratten-f650gs-dakar wie eine echte kleine wanderratte aussieht, mit den koffern und dem packsack, wirken die beiden japanesischen eierfeilen von e. (sprich e-punkt) und a-punkt (wie mans schreibt) wie eine mischung aus dem turmbau zu babel und tetris fuer masochisten. tasche auf tasche auf tasche tuermen sich auf dem soziussitz jedes moppeds so das man es fuer eine riesige und perverse monstroesitaet einer sissybar halten koennte.
kurz nach 16:00h geht es dann auf die faehre, schnell plaetze fuer die moppeds ganz vorne gesichert um schnell aus dem bauch des kahns zu kommen wenn man am ziel ist und dann ein geknickter nils … er hat sein schaffell am hafen auf einem betonpoller liegen lassen und muss nun ohne reisen. im land der schafe sollte das aber zu loesen sein.17:00h alle an bord, alles verzurrt, alle in der bar und die reise beginnt nun endlich richtig. die faehre legt ab und wir werden in 18 stunden den zielhafen erreicht haben.
Freitag 25.05.07 23:00h muede … wir sind alle muede, sassen bei der ein oder anderen hopfenkaltschale in der lounge und warteten das hier die lichter ausgehen um direkt hier zu schlafen, jedoch sind diese ideen anderen auch gekomme und den gebuchten pullman sitz koennen die sich mal … den wollen wir halt nicht. wir gehen an deck. am heck ist eine ueberdachte bar, welche zwar geschlossen ist, der platz bietet sich aber an. kaum menschen sind auf dem hinteren deck und man hoert den schiffsdiesel, die wellen, das meer, das ruelpsen von nils und das saegen von e.. wir schlafen dennoch ein paar stunden und irgendwie ist es schon teil des urlaubs.
Samstag 26.05.07 08:00h wir turnen aus den penntueten und nehmen ein fruehstueck aus kaffee und sandwiches in der bar ein. wieder an deck sehen wir noch ein paar stunden die steilkuesten und die felsen im meer von schottland an uns vorueberziehen und fahren gegen 11:00 ueber den firth of forth in den hafen von rosyth ein. das ausladen geht schnell und geordnet von statten, die abfertigung am zoll eine 2 min sache und schon stehen wir im linksverkehr von rosyth und lassen und noch einmal vor den kreisverkehren warnen und das ein und ausfahren erklaeren, klingt gruselig, ist es auch. aber nur das erste mal. dann geht das wie von selbst.
mit nils als guide fahren wir in einer geschlossenen 5er gruppe in richtung nordwesten und kommen schon bald am queen lisbeth ihr seinem nationalpark an, den wir durchqueren. ein wenig spaeter dann der stop am grabe von rob roy, welches weit weniger spektakulaer ist als ich erwartete, ergreifend ists aber dann doch. hier auf dem parkplatz dann das erste mal ein midgie. eine kleine, etwa 1 mm grosse fliege, die beisst und man davon kleine rote und juckende pickel zurueckbehaelt. davon, so nils, erwarten uns in den naechsten tagen noch mehr. abends bauen wir unser zelt in cobeland auf, ein kleiner netter und sauberer campingplatz in der lisbeth ihrem nationalpark. alles ist so nett und sauber und toll und dann kommen die midgies. ganz ehrlich, in dem moment war der urlaub fuer mich gelaufen, es sind tausende kleine scheisser, die in augen, ohren und nase fliegen und beissen und einem den abend so richtig versauen. 20 meter weiter campen ein dutzend junger schotten und essen und trinken und es ist anscheinend kein einziges midgie dort. das will ich wissen und gehe hinueber um nach dem grund zu fragen. midgies moegen keine citronellafackeln und rauch lerne ich und man gibt mir 3 raeucherfackeln mit, wovon wir eine anzuenden und es wird tatsaechlich besser, wir koennen kochen, essen und ruhig ins zelt klettern.
Sonntag 27.05.07 ich klettere im morgengrauen aus meinem schlafsack und erwarte millionen von viechern und will fliehen, doch es weht ein leichter wind und es ist eigentlich schon 09:00, heike sitzt vor dem zelt und grinst mich an. ahh, wind ist also auch gift fuer die viecher, diese erkenntnis laesst mich in einem land das rundum von wasser und wind umgeben ist ein klein wenig hoffen. duschen, kochen, fruehstuecken, packen und weiter gehts im gestreckten galopp.
single track roads mit passing places stehen auf dem programm und wir sind begeistert von der landschaft, den lochs, den glens und ueberhaupt allem, was man vom mopped aus sieht, eine fahrt durch eine unwirkliche maerchenwelt. eine detaillierte reiseroute ist auf den bildern zu ersehen, ein bericht ueber jede etappe wuerde sich vermutlich nur in buchform lesen lassen und wenn ich was nicht habe, dann schriftstellerisches talent. daher will ich nur so ein paar gedanken und erlebnisse weitergeben.
glencoe. gleich neben dem campingplatz ein pub mit ale festival. mann, waren die alle blau. und livemusik und ueberhaupt. geil aber die kueche hatte schon zu, doof fuer mich.
isle of mull. wir sind am ende der ersten woche 3 tage lang auf dieser verzauberten insel, wir umrundeten diese in einer grossen 8 und vor allem die calgary bay war ein traum. an dieser stelle an die landlady der bay of calgary ein herzlicher gruss, liess sie uns doch an einer der wohl schoensten stellen uebernachten. eigentlich ein parkplatz fuer besucher der bucht, schlugen wir dort unsere zelte auf und hatten den besten der moeglichen aussichten auf die bucht. natuerlich hinterliesen wir jeden platz in mindestens dem zustand in dem wir die plaetze vorfanden. 😉 achja … mull … hier hat sich der nils zweimal lang gemacht weil er ja unbedingt einen kleinen pfad parallel zur strasse fahren will und dabei ins schlingern kommt. koffer abgerissen beim ersten mal und den koffer in 3 teile gerissen beim zweiten sturz. nichts was er nicht mir 5 spanngurten, blumendraht und kabelbindern nicht haette wieder mc gyvern koennte. was haben wir gelacht. er aber auch.
mullaig. eine vertraeumte kleine stadt und darunter ein riesiger strand, an dem der herr connery mit einem hirschen rumlief. hochlaender eben. heike sammelt muscheln, e. und a-punkt trinken hartz IV bier und nils brutzelt am strand stockfleisch aus toten hammeln nach tuerkischer art. ich hole mir einen sonnenbrand. fuehlt sich kacke an, tut auch weh.
applecross. ein traum von einem pass, der fuer schottische verhaeltnisse richtig hoch hinauf und verflixt kurvig ist.
durness. der noerdlichste punkt und 10 meter weiter als unser zelt stand, ist die steilkueste und der atlantik. wind, wellen, keine midgies. wir sind dort 4 tage geblieben, haben viele wundervolle menschen getroffen und viel gelernt. hierher sind heike und ich schon mal vorausgefahren um den midgies zu entfliehen, die anderen 3 sind noch ein wenig im westen der insel unterwegs, wir treffen uns spaeter ja bestimmt wieder. als wir den dritten tag in durness sind, wir haben wie jeden morgen in den excellenten sanitaeren anlagen geduscht und uns kultiviert, kommen eine handvoll neue gaeste auf moppeds angefahren. markus und heike, die macher von schottlandfieber.de sind angekommen und berichten, das unsere restliche truppe wohl im laufe des abends ankommen wird. wir freuen uns maechtig auf die drei. am naechsten morgen schnappe ich mir heike und a-punkt und wir fahren los um ein long way down memorial picture zu machen nach john o groats.
John o Groats, 90 meilen einfach und nach etwa 50 meilen sind die berge einer flachen langweiligen landschaft gewichen. in john o groats dann ernuechterung. es ist ein kleiner faehrhafen auf die orkneys und 5 souvenirlaeden. also wieder 90 meilen retour. war trotzdem schoen.
pitlochry. nach der whiskyverkostung bei glenmorangie und dem nils sich seiner selbst abgefuellten fassstaerke eines uralten troepfchens mit dem obligaten einrag ins buch der selberabfueller der destille treffen wir in pitlochry ein. hier bleiben wir 2 tage um zum einen die rannoch station, den zweiteinsamsten bahnhof zu sehen und zum anderen um bei edradour eine whiskyprobe und eine fuehrung zu machen. endradour ist die kleinste legale destille in schottland. irgendwas mit der hoehe der destillierkolben oder so, sonst irgendwie nicht legal … egal. lecker wars halt. und ne tasse von edradour habe ich nun auch. in pitlochry habe ich mir mein mega souvenir gekauft, einen kilt in blau mit dem weissen andreaskreuz. naja, wer es tragen kann, sage ich da nur. hier trennen wir uns abermals von der truppe und fahren nach dundee.
Dundee, die 4. groesste stadt in schottland um viktor aufzuheitern, der nach der ankunft in schottland vor 4 tagen mit schweren oelleckage am endantrieb hier strandete. nachdem wir gemeinsam gegessen haben fahren wir weiter nach lochforgan, wo wir fuer die letzte nacht in schottland ein kleines hotelzimmer im lochforgan coaching inn bezogen haben. allister der wirt ist ein mopped fan und faehrt selber noch viel auf seiner alten honda. wir trinken und lachen bis spaet in die nacht im pub mit alan, dave, goerge und einigen anderen, singen the flower of scotland und fallen um 02:00h morgens dann erledigt ins bett.
Samstag 09.06.07 08:00h Aufstehen und zu Allister zum fruehstuecken. traditionell schottisch aber ohne haggis und black pudding saettigen wir uns und raeumen dann unser quartier nachdem wir uns herzlich und ueberschwenglich verabschiedeten. einkaufen fuer die ueberfahrt in einem megasupermarkt vor den toren von rosyth und dann das anstellen am faehrterminal. ob der hitze kletter ich aus meinen moppedklamotten und lege den kilt an. eine wohltat, nur beim fahren auf dem mopped, wenn es mal wieder 5 meter weitergeht, eine nicht ganz einfache geschichte.
die truppe von nils, e. und a-punkt taucht irgendwann am hafen auf, als wir schon im bauch des schiffes unsere moppeten verzurren und uns dann in die bar gehen um einen kaffee zu trinken. grosse freude und heftiges druecken folgt dem wiedersehen und wir albern noch bis etwa 23:00 rum, bevor wir uns wieder auf das oberdeck verziehen um unsere „stammplaetze“ einzunehmen.
Sonntag 10.06.07 sonnenaufgang auf hoher see. wir schliefen gut und sind im prinzip recht ausgeruht als wir am naechsten morgen am horizont belgischen boden erblicken. da heike und ich frueher an der faehre waren kommen wir als erste von bord. wir warten ein viertel stuendchen auf die anderen und fahren aus dem hafengelaende.
kurz bevor der kreisverkehr richtung bruegge kommt, bremst nils abrupt ab, faehrt rechts ran und spurtet ueber die strasse. auf einem der betonpoller liegt ein grau-schwarzer lappen. das ehemals fast weisse schafffell ist tatsaechlich wieder aufgetaucht, in dieselruss und regen harrte es ueber 2 wochen aus und nils steht fast eine traene im auge als er das fell ueber seine sitzbank wirft, das fell verzurrt und wir weiter richtung campingplatz fahren.
dort helfen die drei uns beim aufladen der moppeten und dann trennen wir uns wieder. diesmal leider fuer laenger, denn wir muessen nach muenchen und die drei anderen nach dortmund. gegen mitternacht fahren wir nach 1000 km anreise, 2300 km schottland und weiteren 1000 km heimfahrt wieder in unsere strasse und stellen fest, das ausser einem ubervollen briefkasten nicht viel passiert ist.
Montag 11.06.07 ich fahre bei unserem freundlichen haendler des geringsten misstrauens vor uns liefere die Q mit 15.000 zur 10.000er und die 650er zur 20.000er inspektion mit satten 29.000 km ab. naja, wenn die auch nie dann zeit haben wenn wir koennten, dann muss man ja leicht ueberziehen. oder? und nun? der alltag hat uns wieder aber irgendwie, trotz der verfluchten midgies, vermisse jetzt etwas. ganz ganz in echt.
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